GefühlsweltenTierwelten

behind bars

Ein kraftvolles Tier hinter Stäben – Max Slevogts Tiger im Zoo (1902) fängt eindrucksvoll die Spannung zwischen Wildheit und Gefangenschaft ein. Der Tiger verharrt im Käfig, vor ihm eine helle Außenwelt. Die Darstellung ermöglicht es, uns in das gefangene Tier hineinzuversetzen und zu hinterfragen, was wir als artgerechte Haltung erachten und warum Einrichtungen wie Zoos überhaupt notwendig zu sein scheinen.

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GefühlsweltenNatur als Aggressor

Nymphen, Blumen und Geheimbotschaften

Ein grüner seerosenbedeckter Weiher mitten im Wald, sieben Nymphen und ein menschlicher junger Mann, die fasziniert voneinander zu sein scheinen – was auf den ersten Blick wie die unschuldige neugierige Begegnung zweier fremder Welten wirkt, ist nur Sekunden von einem Unglück entfernt. Nur die Hände der Nymphen an Rock und Arm des Jungen weisen darauf hin, dass sie ihn gleich zu sich ins Wasser ziehen werden und er daraufhin nie mehr gesehen werden wird.

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Forschungswelten

Der neugierige Blick in die Höhle

Im Staunen vermag sich das Verhüllte aufzudecken, das Verschlossene zu öffnen. Vom Staunen erfasst, erschließt sich dem Menschen der Zugang zu neuen Erfahrungsräumen. Wer staunt, hält inne, ist wach, gelassen, konzentriert, versammelt sich ganz in der Gegenwart, ist ganz bei sich selbst. Er ist erschüttert, bewegungslos und widersetzt sich damit allem Selbstverständlichen. Im Staunen und Sich-Wundern lässt uns Giorgione mit seinen ,,Drei Philosophen“ zurück, innehalten und lädt zu einem langanhaltenden Schauen ein und uns über das rätselhafte Sujet des Bildes und seinen Aussagegehalt nachdenken. Eine Suche nach dem im Dunklem verborgenen.

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GefühlsweltenGlaubensweltenNatur als Sehnsuchtsort

Landschaft als Spiegel der Seele

Das Rauschen des weiten Meeres, das Kreischen der Möwen, bedrohliche Wolken am dunklen Himmel – mittendrin eine winzige Gestalt in schwarzem Gewand. ,,Der Mönch am Meer” konfrontiert uns nicht nur mit der überwältigenden Größe der Natur, sondern auch mit den Fragen und der Tiefe der menschlichen Seele. Zwischen Erhabenheit, Unendlichkeit und Vergänglichkeit wird das Landschaftsgemälde zu einer Seelenlandschaft.

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Natur als HerausforderungVeränderung und Transformation

Wie gefangen, so gehangen: Wolken im Museum

Als wolle er das Flüchtige einfangen, stellt der argentinische Künstler Leandro Erlich (geboren 1973 in Buenos Aires) wolkenartige Gebilde in Museumsvitrinen aus. Man könnte meinen, er hätte sie direkt aus einer Kunst- und Wunderkammer entnommen. Die flüchtigen Formen scheinen in den gläsernen Kästen zu schweben: Viele Glasplatten, auf die mit Keramiktinte die Wolkenbilder eingebrannt sind, ergeben hintereinander gestaffelt das Bild einer Wolke. Doch wer hat nicht schon einmal versucht, in den Wolken am Himmel noch andere Formen zu finden: Der zweite Blick offenbart die Silhouette von Ländern, Kontinenten oder Tieren (Südamerika, Big Fish, Germany).

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GlaubensweltenNatur als AggressorWeltenende

Irgendeine Erklärung ist besser als keine!? – Nietzsche

Die Tägliche Konfrontation mit der eigenen Vergänglichkeit führt seit Jahrtausenden zu Weltuntergangsprognosen. Um 1500 war man sich sicher, das die 1524 eintretende Konjunktion von Saturn und Jupiter zum sicheren Ende führt. Die heutige Prognose eines Weltendes in 7 Millionen Jahren wirkt beruhigender. Doch könnte der Klimawandel das Schicksal der Menschheit vorzeitig besiegeln?

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GlaubensweltenNatur als Aggressor

Strafe Gottes?

Der Maler erlebte das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 und verarbeitete dieses Ereignis über 35 Jahre hinweg in seinem Werk. In seiner Darstellung führen Engel von oben herab die Strafe Gottes aus, während die meisten Figuren der Szene sich ihrem Glauben zuwenden: Sie klammern sich an religiöse Gegenstände oder begleiten Geistliche beim Gebet. Doch warum sollte Gott ausgerechnet Lissabon, eine streng katholische Stadt, bestrafen – und das auch noch an Allerheiligen?

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